Die Geschichte des Weins

Die Geschichte des Weins

Der Wein gilt als das älteste alkoholische Getränk der Welt.

Aber wo kommt er eigentlich her, welche Bedeutung hatte er für frühere Kulturen, und wie kam man darauf, dass aus Traubensaft ein berauschendes Genussmittel werden kann?

Ursprung des Weins

Die ersten Hinweise auf die Existenz von Wein liefert eine alte Weinpresse aus dem heutigen Syrien, die aus der Zeit um 8.000 v.Chr. stammen soll. Auch Traubenkerne, die in der Türkei und Persien gefunden wurde, deuten auf  Weinherstellung der dort lebenden Nomadenvölker zwischen 10.000 und 8000 v.Chr. hin. Tonkrüge mit Traubenreliefs, die zur Weinaufbewahrung dienten, wurden um 6.000 v.Chr. im heutigen Georgien gefunden. Aus Ägypten stammen die ersten Bilder, die die Herstellung des Weins zeigen. Traubensaft wurde damals in Krügen oder Beuteln aus Leder aufbewahrt. Aufgrund der hohen Temperaturen in diesen Gebieten, vergor der Saft schnell. Daher ist es sehr wahrscheinlich, dass der so entstandene Wein nur zufällig entdeckt wurde.

Entstehung der Kulturrebe

Fossilienfunde deuten darauf hin, dass es wilde Weinreben (lateinisch: Vitis silvestris) schon vor über 60 Millionen Jahre gab. Das war zu der Zeit, als die Dinosaurier lebten – lange vor dem Menschen. Durch geologische Veränderungen, aber auch durch die Selektion der favorisierten Rebsorten durch Mensch und Tier, entstanden die sogenannten Kulturreben (Vitis vinifera).

Diese wurden durch Händler, Siedler und Reisende in andere Länder gebracht. Die Reben musste sich dort an veränderte klimatische Bedingungen, sowie unterschiedliche Böden und Krankheiten anpassen. Für viele Rebsorten war dies nicht möglich und sie starben aus.

Die Reblausplage zwischen 1850 und 1930 sowie die Mehltaukatastrophe um 1847 vernichtete viele weitere Sorten komplett. Man nahm dann die Wurzeln amerikanischer Rebsorten, die immun gegen die Reblaus waren, und pfropfte europäische Reben darauf. So entstanden neue, resistentere Sorten. Sogenannte „wurzelechte“ Urreben gibt es heute nur noch sehr wenige.

Geblieben sind weltweit etwa 1.000 Rebsorten. Aber nur die  resistentesten und ertragreichsten Sorten werden in größeren Mengen angebaut (etwa 15%).

Bedeutung des Weins für frühere Kulturen

Griechen

Die Griechen brachten den Wein nach Ägypten, Syrien, Frankreich und Italien. Für sie war Wein ein beliebtes Genussmittel bei Festen und zur Götterverehrung. Sie tranken ihn verdünnt mit Wasser aus flachen Schalen mit Henkeln auf einem Fuß. Man unterschied die 3 Sorten schwarzen, weißen und bernsteinfarbenen Wein, der in Tonkrügen oder Schläuchen aus Tierhäuten aufbewahrt wurde. Ihren Weingott Dionysos verehrten sie dafür, dass er ihnen die Weinherstellung „lehrte“, fürchteten ihn aber auch wegen der berauschenden Wirkung, die die Menschen als bedrohlich erachteten.

Römer

Im Römischen Reich wurde der Weinanbau weit nach Europa ausgedehnt (hauptsächlich Spanien, Frankreich, England, Deutschland). Nicht nur die geologische Verbreitung, sondern auch die Bedeutung des Weins nahm zu. Er wurde nicht nur als Genussmittel angesehen, sondern auch als Währung, Statussymbol, Medizin und war fester Bestandteil religiöser Feste. Auch die Römer tranken ihn verdünnt mit Wasser. In der römischen Mythologie war Bacchus der Gott des Weines und der Fruchtbarkeit.

Mittelalter bis heute

Zunächst waren es die Mönche, die den Weinbau vorantrieben, und das Wissen darüber immer weiter ausbauten. Später kamen wohlhabende Bürger und Monarchen dazu, die ebenfalls dazu beitrugen, dass der Weinanbau weiter zunahm. Der Wein wurde zum Handelsgut und war bald nicht nur den oberen Schichten vorbehalten. Ein großer Teil der Bevölkerung trank täglich Wein. Der Grund dafür war vor allem, dass der Wein als „rein“ galt. Wasser dagegen war oft verunreinigt. Wein wurde in Holzfässern ausgebaut und durch Zugabe von Kräutern und Gewürzen als Heilmittel angesehen. 1552 brachten die Hugenotten die ersten Reben nach Amerika.

Dom Pérignon bescherte  im 17. Jahrhundert mit den Bläschen im bisher eher unbeachteten Champagner dem französischen Wein eine ungeahnte Beliebtheitssteigerung.

Die stetig steigende Nachfrage des Weins führte zu dessen Massenproduktion. Erst langsam gewann die Qualitätsweinherstellung an Bedeutung. Mit der Globalisierung des Weinmarktes und Zunahme der Händler aus „neuen“ Herstellungsländern wie Chile, Südafrika und Australien verschärften sich auch die Gesetze.

Biblische und Christliche Bedeutung

Die Bibel ist voll von Textstellen, in denen es um Wein geht. Gott wird als Winzer dargestellt, das Volk Israel als sein Weinberg, und im Johannesevangelium sprach Jesus „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben“. Auch beim letzten Abendmahl saß Jesus mit seinen Jüngern zusammen bei Brot und Wein, welche von da an das Symbol für seine Gegenwart sein sollten.

In der christlichen Eucharistiefeier, dem wichtigsten Teil des Gottesdienstes,  wird der Wein heute noch als Symbol für das Blut Christi verwendet – zusammen mit der Hostie, dem Leib Christi. Man fühlt sich in diesem Moment Gott besonders nahe.

„Wein war und ist Ausdruck einer Dankbarkeit für das Leben und Verbindung zum Göttlichen“ (Anselm Grün)

 

So ist der Wein damals wie heute nicht nur ein beliebtes Genussmittel und Kulturgut, sondern eines der größten Konsumgüter unserer Zeit.

 

(Quellen: planet-wissen.de, hawesko.de, Weinkenner.de, wikipedia.org)

 

 

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