Maria Lichtmess – ein uraltes Fest, das kaum einer mehr kennt

Maria Lichtmess – ein uraltes Fest, das kaum einer mehr kennt

Wusstet ihr, dass heute an Maria Lichtmess ursprünglich das Ende der katholischen Weihnachtszeit war? Erst jetzt wurden Weihnachtsbaum, Weihnachtsdekoration und die Krippe aus Kirchen und Privathaushalten entfernt. Mittlerweile ist der Dreikönigstag am 06.01. zum Ende der Weihnachtszeit bestimmt worden. Aber Maria Lichtmess ist ein wichtiges Fest mit schönen Bräuchen geblieben. Doch kaum einer weiß heutzutage noch, was hinter diesem Tag steckt.

Die Bedeutung von „Maria Lichtmess“

Biblischer Hintergrund

Genau 40 Tage nach Weihnachten wird in der christlichen Kirche das Fest der „Darstellung des Herrn“, besser bekannt als „Maria Lichtmess“ gefeiert. Bis 1969 hieß es „Mariä Reinigung“. Es ist eines der ältesten Feste der katholischen und (Syrisch-) Orthodoxen Kirche.

Früher galten Frauen bis 40 Tage nach Geburt eines Kindes als unrein und durften den Tempel nicht betreten. Zudem musste man für den Erstgeborenen ein Opfer in Form eines Lamms oder einer Taube darbringen. Daher machten sich Maria und Josef 40 Tage nach Jesu Geburt auf den Weg zum Tempel. Dort trafen sie auf den Propheten Simeon, der Jesus als das „Licht der Welt“ pries. Fortan werden seine Worte als Gebet in vielen Klöstern und Gemeinden vor Einbruch der Dunkelheit gebetet (genannt „Komplet“). Die Prophetin Hanna erkannte in dem Kind den „Retter Israels“. Sie war die erste Frau, die diese Heilsbotschaft verkündigte. Die Mönche und Priester waren wegen der Ankunft des Messias sehr aufgeregt und gingen ihm mit Kerzen entgegen.

Landwirtschaftlicher Hintergrund

Auch in der Landwirtschaft war dieser Tag von großer Bedeutung, denn es war das Ende des Wirtschaftsjahres. Die Bediensteten bekamen ihren Lohn, manchmal ein paar Tage frei und in seltenen Fällen sogar ein Festmahl spendiert. Daher sind um diesen Tag zahlreiche Bauernregeln entstanden, z.B.: „Ist’s zu Lichtmess mild und rein, wird’s ein langer Winter sein.“

Bräuche zu Maria Lichtmess

An diesem Tag drehte sich alles um die Kerze. Lichterumzüge fanden statt, man betete den Rosenkranz und die für gesamte Jahr benötigten Kerzen wurden gesegnet. Bis heute noch hält man vielerorts an diesen Bräuchen fest.

Auch der Blasiussegen, der eigentlich am Gedenktag des Heiligen Blasius am 03.02. gespendet wird, wird oft direkt mit Maria Lichtmess verbunden. Bischof Blasius hat angeblich einem Kind, das fast an einer Fischgräte erstickt war, das Leben gerettet. Als einer der 14 Nothelfer wird er darum zum Schutz vor Halskrankheiten angerufen. In der katholischen Kirche wird seit dem 16. Jahrhundert eine nach ihm benannte Segnung durchgeführt: 2 gekreuzte Kerzen werden vor den Hals des Gläubigen gehalten und vom Priester folgende Worte gesprochen:

„Auf die Fürsprache des heiligen Bischofs und Märtyrers Blasius bewahre dich der Herr vor Halskrankheiten und allem Bösen. Es segne dich Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.“ (Quelle: katholisch.de)

Bei uns bekommen die Kommunionkindern dieses Jahres an Maria Lichtmess im Rahmen eines Familiengottesdienstes ihre Kommunionkerze überreicht, nachdem der Pfarrer sie gesegnet hat.

Fazit:

Als Kind war ich in die Abläufe des Kirchenjahres fest eingebunden. Denn meine Eltern waren (und sind es auch heute noch) fromme Kirchgänger. Auch wenn ich die Kirche, deren Feste und Bräuche leider etwas aus den Augen verloren habe – ich erinnere mich noch gut an die vielen schönen und festlichen Momente. Einer davon ist Maria Lichtmess.

Nun in der Kommunionvorbereitung unserer großen Tochter komme ich der Kirche wieder näher. Dafür bin ich sehr dankbar. Und ich freue mich schon darauf, diesen mir so vertrauten Kirchenfeiertag mit meinen Kindern erleben zu können.

 

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