Die Weinlese – Höhepunkt des Weinjahres

Die Weinlese – Höhepunkt des Weinjahres

Wenn sich die Blätter bereits verfärbt haben und der Herbst begonnen hat, wird es Zeit, die reifen Trauben zu ernten. Das nennt man Weinlese. Es ist eine spannende, aber auch anstrengende Zeit für jeden Winzer. Warum eigentlich? Trauben vom Stiel abschneiden ist doch ganz einfach. Oder nicht?

Weinlese – so funktioniert’s

Der Vorgang der Weinlese an sich ist tatsächlich nicht besonders schwer. Mit einer Schere trennt man die Trauben vom Stiel und sammelt sie in Wannen, Eimern oder Kästen. Dann werden sie in eine Bütte umgefüllt und ins Transportgefährt gebracht, das die Trauben zum Keltern bringt. Klingt erst mal einfach. Dennoch gibt es einiges zu beachten, was Einfluss auf die Qualität des künftigen Weines hat:

Es dürfen nicht zu viele Trauben in die Körbe und Bütten, da sie sonst zu sehr gequetscht werden. Denn die Schale der reifen Trauben ist sehr dünn und reißt leicht auf. Der ausgetretene Traubensaft kann bei warmen Temperaturen schnell gären. Diese „wilde Gärung“ kann oft zu einem leichten Essiggeschmack führen. Außerdem kann der Traubensaft in Verbindung mit Sauerstoff leicht oxidieren. Die Trauben müssen dann geschwefelt werden, was wiederum die Qualität mindert.

Daher ist auch eine schnelle Verarbeitung der geernteten Trauben wichtig. Der Ort, wo der Wein gekeltert wird, darf also nicht zu weit weg vom Weinberg sein.

Der richtige Zeitpunkt

Wann genau soll die Lese stattfinden? Der richtige Zeitpunkt ist mit entscheidend für die Qualität des künftigen Weines. Daher geht der Winzer im Herbst täglich in den Weinberg, um die Trauben zu testen. Er prüft dort sowohl Zuckergehalt, als auch Reifegrad der Trauben.

  • Die Trauben haben ihre optimale Reife erreicht, wenn die Kerne braun werden und sich leicht vom Fruchtfleisch lösen. Man unterscheidet früh- mittel- und spätreifende Rebsorten. Die Trauben für den Federweißer werden oft schon im August geerntet. Und auch die Traubenarten für Sekt oder Schaumweine erntet man früh, wenn der Alkoholgehalt noch nicht so groß ist, aber gewisse Säuren vorhanden sind.
  • Auch der Zuckergehalt ist wichtig. Bei der Gärung wird er in Alkohol umgewandelt und bestimmt das Mostgewicht, das in Oechslegraden gemessen wird. Je höher das Oechslegrad, desto gehaltvoller wird der künftige Wein. Durch das deutsche System der Prädikatsweine ist es möglich, schon bei der Weinlese anhand des Oechslegehaltes festzulegen, unter welcher Bezeichnung der Wein später verkauft werden kann.
  • Ebenso ist das Wetter ein wichtiger Einflussfaktor. Sonniges, mildes Herbstwetter ist eine gute Voraussetzung für einen qualitativ hochwertigen Wein. Regen kann die Trauben beschädigen, verwässern und lässt sie schnell faul werden.

Handlese oder maschinelle Lese

Der Winzer muss auch entscheiden, ob die Weinlese von Hand, oder maschinell erfolgen soll.

Der Personalaufwand ist bei einer Handlese hoch, und die Arbeit ist anstrengend. Besonders an Steillagen. Doch können die Leser von Hand darauf achten, nur die „guten“ Trauben zu ernten und so die Qualität positiv beeinflussen.

Das können die Vollernter (Erntemaschinen) nicht, sind aber natürlich wesentlich schneller. Auf hohen Rädern fahren sie über die Rebzeilen und schütteln die Trauben von den Rispen. Dabei verletzen sie allerdings auch manchmal Reben oder beschädigen die geernteten Trauben.

Fazit:

Weinlese ist mehr als einfach nur die Ernte der Trauben. Sie erfordert viel Feingefühl des Winzers und eine gute Vorbereitung. Nur so kann der Wein zu einem besonderen Wein werden.

Wie die Weinlese in diesem Jahr in Franken ausgefallen ist, könnt ihr hier lesen.

 

 

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