Abschied vom Osterhase

Abschied vom Osterhase

Ist es nicht schön, wie Kinder dem Osterfest entgegenfiebern? Der Tag, an dem der Osterhase kommt, wird mit großer Spannung erwartet. Ich liebe es, in diese leuchtenden Kinderaugen voller Freude zu schauen, wenn sie dann tatsächlich ein Osternest gefunden haben. Aber wie ist es, wenn dieser Mythos irgendwann mal in Frage gestellt wird?

Unsere Zeit mit dem Osterhase

Die Vorfreude der Kinder auf Ostern und die Freude, wenn der Osterhase dann da war, gehört für mich mittlerweile zum Osterfest dazu. Diese Spannung, wo das Nest versteckt sein könnte, die Osterhasen -Geschichten und Bilder – all das hat uns nun eine ganze Weile begleitet. Diese Zeit war schön und hat dem Fest eine besondere Stimmung in unserer Familie gegeben. Bis zu diesem Tag, an dem unsere Tochter Antworten wollte. Ehrliche Antworten.

Auf der Suche nach der Wahrheit

Es war an einem Abend, nachdem unsere große Tochter bei der Oma war. Sie schlief bereits, als die Oma plötzlich anrief. Sie erzählte, dass unser Große sie unter Tränen gefragt hatte: „Oma, bitte sei ehrlich zu mir: gibt es den Osterhasen wirklich? Aus meiner Klasse sagen alle, es gibt ihn gar nicht wirklich“. Die Oma beschloss, dass wir Eltern das klären müssten. Sie antwortete also nur „Was denkst du denn, woher die Osternester kommen?“. Und darauf wusste unsere Tochter erst mal keine richtige Antwort.

Das traf mich wie ein Blitz. Natürlich wusste ich, dass dieser Tag kommen würde. Aber jetzt schon? Wie sollte ich damit umgehen? Was sollte ich sagen? Wie kann man die Schwindeleien der letzten Jahre rund um den Osterhasen erklären? Zuerst einmal war ich damit überfordert. Dennoch war ich aber froh, dass ich erst mal einen Abend Zeit hatte, mich mit dieser Situation auseinanderzusetzen.

Erst begann ich, ein paar Fakten zu recherchieren. Und dann fasste ich einen Entschluss: Ich muss mit der Wahrheit rausrücken. Dennoch wollte ich, dass dabei das „Besondere“ am Osterfest nicht verlorengeht. Eine schwierige Aufgabe, die viel Feingefühl und gute Vorbereitung bedarf. Als ich mir dann meine Erklärung zurechtgelegt hatte war ich erleichtert. Aber auch sehr aufgeregt, wie die Umsetzung klappen und meine Tochter diese Information aufnehmen würde.

Am nächsten Tag nahm ich sie in einer ruhigen Minute zur Seite. „Du hast die Oma gestern nach dem Osterhasen gefragt, stimmt?“ „Ja“, sagte sie und senkte den Blick. Oh je, jetzt hieß es stark sein für mich. Und los ging es.

Der Abschied vom Osterhase

Ich fragte sie nach der Bedeutung von Ostern. Natürlich wusste sie, dass Jesu Auferstehung gefeiert wurde. Dann erklärte ich ihr, dass dieser Tag zusammen mit Weihnachten der wichtigste Tag im Kirchenjahr ist. Und weil das das für kleinere Kinder alles noch schwer zu verstehen ist, bekommen sie an diesen Tagen Geschenke. Im Laufe der Zeit wurden diese Feste dann mit besonderen Figuren verbunden: Aus dem Bischof Nikolaus wurde der Nikolaus, der am 06.12. die Geschenke bringt, an Weihnachten legt uns das Christkind Geschenke unter den Baum und an Ostern ist es der Osterhase, der bunte Eier versteckt. So begreifen auch die Kleinen, dass das ein besonderer Tag sein muss. Ohne die genauen Hintergründe verstehen zu müssen.

„Und du bist jetzt schon groß genug, um zu verstehen, warum Ostern und Weihnachten ganz wichtige und besondere Tage für uns Christen sind. Daher kann ich dir jetzt was verraten und dich damit in den KREIS DER GROSSEN aufnehmen. Du darfst das aber nicht verraten. Denn du weißt ja nicht, wer eingeweiht ist – so wie du- und wer nicht. „, erklärte ich weiter.

Dann verriet ich, dass es den Osterhasen wie auch Nikolaus und Christkind nicht wirklich gibt. Dass wir Eltern die Geschenke besorgen und verpacken, Nikolaussäcke füllen und Osternester verstecken. Weil wir unsere Kinder lieb haben und uns freuen, wenn sie sich freuen. Und dass dann auch für uns dieser besondere Tag noch ein Stückchen festlicher wird.

Und da passierte das unfassbare. Unsere Tochter lächelte und ein großer Seufzer der Erleichterung war zu hören. „Hab ich’s mir doch gedacht!“, sagte sie, und war zufrieden. Mit meiner Ehrlichkeit und die Richtigkeit hier Vermutung. Sie war stolz, mit diesem Wissen jetzt „zu den Großen“ zu gehören.

Dennoch suchte sie auch in diesem Jahr ihr Osternest und rief ihrer kleinen Schwester voller Freude zu: „Der Osterhase war da!“. Und dieses Osterfest war für die ganze Familie so schön und stimmungsvoll, wie die Jahre zuvor.

Wie war das bei euch? Wie haben eure Kinder reagiert, als sich das Geheimnis um den Osterhasen für sie lüftete? Ich bin gespannt auf eure Antworten!

In diesem Sinne wünsche ich euch allen ein schönes Osterfest im Kreise eurer Lieben!

 

 

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